Mein syste­mi­scher Blick

Friede­rike Köpf
Dipl.-Dramaturgin und Projekt­ent­wick­le­rin für Theater, Hörfunk und Film
Seit 2013 Psycho­lo­gi­sche Berate­rin
Seit 2018 Syste­mi­sche Berate­rin (SG)
Seit 2018 Syste­mi­sche Thera­peu­tin in Ausbil­dung (ABIS Leipzig)
Seit 2022 Erlaub­nis zur berufs­mä­ßi­gen Ausübung der Heilkunde auf dem Gebiet der Psycho­the­ra­pie (nach Heilpraktikergesetz)

Mein syste­mi­scher Blick

Ich begegne Ihnen unvor­ein­ge­nom­men und auf Augen­höhe. Ich bin neugie­rig, um zu verste­hen, und manch­mal provo­ka­tiv im Sinne einer Inter­ven­tion. Trans­pa­renz meines Vorge­hens, Empathie und Lösungs­ori­en­tiert­heit sind mir ebenso wichtig wie die Akzep­tanz Ihres Tempos und einer Nicht-Veränderung, sofern sie nach einge­hen­der Prüfung die beste aller Optio­nen zu sein scheint. Ich glaube an die Stärke Ihrer persön­li­chen Weiter­ent­wick­lung, das Vorhan­den­sein von Verän­de­rungs­spiel­räu­men in nahezu jeder schwie­ri­gen Situa­tion und den verbor­ge­nen Sinn, den ein unerwünsch­tes Verhal­ten oftmals in sich hatte oder hat. Ich unter­stütze Sie beim Erken­nen tiefsit­zen­der Muster, dem Einneh­men anderer Sicht­wei­sen, dem Verlas­sen des gewohn­ten Stand­punkts und der vergnüg­li­chen Erfah­rung kreati­ven Um-Denkens. In meiner Beratung sollen Sie sich stets sicher und aufge­ho­ben fühlen, auch wenn sie nicht immer ein „Wohlfühl­pro­gramm“ ist. Mit Ihrer Hilfe reichen Humor und Ernst, Emotion und Refle­xion, Erleb­nis und Erkennt­nis in unserer Zusam­men­ar­beit einan­der die Hand.

Was ist syste­mi­sche Beratung bzw. syste­mi­sche Therapie?

Ich habe syste­mi­sches Denken und Arbei­ten am ABIS - Insti­tut für syste­mi­sche Kompe­tenz in Leipzig gelernt. Seitdem verin­ner­li­che und entwickle ich in der Arbeit mit meinen Klient:innen Tag für Tag mehr meinen syste­mi­schen Blick. 

Der syste­mi­sche Ansatz, der seit 2008 in Deutsch­land als psycho­lo­gi­sches Verfah­ren wissen­schaft­lich anerkannt ist und seit 2019 auch als kassen­ärzt­li­ches Psychotherapie-Richtlinienverfahren (bei appro­bier­ten Psychotherapeut:innen) zugelas­sen ist, versteht sich nicht nur als Methode im Bereich von Lebens­hilfe, psycho­so­zia­ler Arbeit und Psycho­the­ra­pie, sondern auch als humanis­ti­sche Haltung. Diese Haltung ist von Offen­heit, Neutra­li­tät und Wertschät­zung gegen­über jedem/r Klient:in geprägt. 

Mit Hilfe der spezi­el­len Frage­tech­nik des „Syste­mi­schen Inter­views“ und einem großen Reper­toire an Übungen nähern sich Systemiker:innen aus verschie­de­nen Blick­win­keln dem Anlie­gen ihrer Klient:innen und achten dabei stets auf die Verein­ba­rung eines konkre­ten Auftrags bzw. Ziels.

Systemiker:innen verste­hen ein Verhal­ten als kontext­ab­hän­gig, d.h. es kann in einem bestimm­ten Lebens­be­reich auftre­ten und in anderen nicht. Dieses Wissen gibt uns – ebenso wie der Zeitpunkt des ersten Auftre­tens – darüber Aufschluss, wodurch ein Verhal­ten aufrecht erhal­ten wird, welchen ursprüng­li­chen Nutzen es hatte oder was einer Verän­de­rung bisher im Wege steht. Nicht eine einzelne Person ist aus syste­mi­scher Sicht „das Problem“; Schwie­rig­kei­ten entste­hen vielmehr inner­halb von Perso­nen­sys­te­men, aufgrund bestimm­ter Dynami­ken, Grund­an­nah­men oder (Kommunikations-)Muster.

Systemiker:innen betrach­ten ihre Klient:innen als selbst­be­stimmt und die eigent­li­chen Expert:innen für ihr Anlie­gen. Ledig­lich der Zugang zu einer Verän­de­rung ist versperrt und soll in einer syste­mi­schen Beratung oder Thera­pie wie mit einem Schlüs­sel­bund, an dem die verschie­dens­ten Schlüs­sel eine neue Tür öffnen, aufge­schlos­sen werden. Den Ressour­cen der Klient:innen kommt hierbei eine wichtige Bedeu­tung zu. Ressour­cen geben Kraft und öffnen den Blick heraus aus einer mögli­chen Problemtrance.

Kurz gesagt, wir Systemik:innen stellen mehr Fragen als dass wir Antwor­ten geben. Wir wissen es nicht „besser“, sondern gehen mit Ihnen gemein­sam auf die Reise. Mit unserer Haltung, unserem Wissen und unserer Erfah­rung unter­stüt­zen wir Sie beim Formu­lie­ren und Errei­chen ihrer Ziele und der Verbes­se­rung ihrer aktuel­len Lebenssituation.

Die Grenzen zwischen Beratung und syste­mi­scher Thera­pie sind fließend und abhän­gig vom Anlie­gen, der gewähl­ten Methode(n), der Dauer der Zusam­men­ar­beit sowie dem Auftrag bzw. Ziel. Die Anzahl und der zeitli­che Abstand der Beratungs­stun­den sind flexi­bel. Systemiker:innen gehen davon aus, dass Verän­de­rung im real life geschieht, angeregt durch Impulse aus der Beratung.

Mein Methodenkoffer

  • Ich liebe die Arbeit mit dem System­brett, mit dem man einfa­che und komplexe Beziehungs- oder Teamkon­flikte sicht­bar machen, deren Hinter­gründe erken­nen und Lösungs­mo­delle entwi­ckeln kann.
  • Mit Hilfe von Genogram­men - einer Art Famili­en­stamm­baum - werden familiäre Themen oder „ungüns­tige“ Muster, die z . B . Ge n e r a t i o n e n  ü b e rd a u e r n , identi­fi­ziert und besten­falls unterbrochen.
  • Erlebnis- und ressour­cen­ba­sierte Tools wie der „Lebens­fluss“, das „Auftrags­ka­rus­sell“ oder der „Meta Mirror“ gehören ebenso zu meinem Arbeits­all­tag wie das Visua­li­sie­ren mit Moderations- oder Bildkar­ten, Metaphern und Symbolen.
  • Bei bevor­ste­hen­den Entschei­dun­gen und Fragen zur persön­li­cher Weiter­ent­wick­lung, Sinn und Identi­tät haben sich der „Entschei­dungs­baum“, das „Tetra­lemma“ und das Modell der „Dilts’schen Ebenen“ bewährt.
  • Beson­de­ren Wert lege ich auf die „Teile-Arbeit“, eine inten­sive und nachhal­tige Methode, bei der wir mit den verschie­de­nen Seiten Ihrer Persön­lich­keit arbei­ten mit dem Ziel, auch ungeliebte Verhal­tens­wei­sen zu verste­hen, zu würdi­gen und ggf. zu verändern.
  • Um den verschie­dens­ten Anlie­gen möglichst gerecht zu werden, wird mein Metho­den­re­per­toire ständig erwei­tert, derzeit im Hinblick auf kreative Übungen für Paare.

Über mich

Wenn ich danach gefragt werde, wieso ich zwei so verschie­dene Berufe erlernt habe, antworte ich gewöhn­lich mit: „Na, so verschie­den sind sie ja gar nicht!“

Schließ­lich beschäf­tige ich mich immer mit Geschich­ten - mit ausge­dach­ten, also fiktio­na­len Geschich­ten, auf dem Theater, beim Film, in der Litera­tur… - und mit Geschich­ten, die das Leben wirklich schreibt, mit echten „Lebens“Geschichten also und ihren Protagonisten.

Und wenn ich weiter gefragt werde, wieso mir ein Beruf offen­bar nicht ausreicht oder wie ich denn, um Himmels Willen, von der Kunst zur Psycho­lo­gie gekom­men sei, dann frage ich zurück: „Wo, bitte schön, steht denn geschrie­ben, dass man sich mit einem Beruf zufrie­den geben soll? Ist das Leben nicht Bühne genug, um mehr als eines auszuprobieren?“

„Ja, aber…“, höre ich den Einwand, „ist die Beschäf­ti­gung mit der Kunst denn nicht schon allein eine endlose Spiel­wiese voller Möglich­kei­ten, Überra­schun­gen und Wunder?“

„Ist das unser Leben nicht auch?“ werfe ich ein.

„Ja, klar, aber ist dieses Reale, von dem du sprichst, also diese echten Lebens­dra­men, Ehekri­sen, Depres­sio­nen, Ängste und so weiter, sind die nicht schreck­lich profan und voller Leid und furcht­bar belas­tend? Wieso willst du dich unbedingt noch damit beschäf­ti­gen, wenn du in der Kunst das alles ohne Schmer­zen haben kannst?“

„Nun“, antworte ich, „ich liebe die Kunst, die - aber das nur neben­bei - ohne die echten Dramen wirklich aufge­schmis­sen wäre, ja nicht einmal existie­ren könnte, aber egal… Die Kunst,“ sage ich, „hat letzt­lich nur einen entschei­den­den Nachteil, sie ist natur­ge­mäß nicht echt. Sie ist immer eine Ebene drüber, und manch­mal auch zu spät. Und ja, sieschwebt oftmals sehr in der Höhe…“

„Das ist nun mal ihre Eigen­art…“ erwiderst du.

„Ja, eine wunder­bare Eigen­art“, erwidere ich. „Aber ich habe irgend­wann festge­stellt, dass ich mich auch nach dem Boden sehne, nach dem Geschmack der Erde, der wahren Begeg­nung, dem unmit­tel­ba­ren Kontakt. Ich habe erlebt, dass, wenn jemand nicht mehr weiter weiß, ein gutes Gespräch den Blick erwei­tern kann, eine kreative Inter­ven­tion neuen Mut zu wecken weiß und im Durch­spie­len von Möglich­kei­ten - letzt­lich wie auf der Bühne - neue Optio­nen entdeckt werden. Sicher, das kann auch ein gutes Buch, ein Film, ein Gemälde, ein Theater­be­such, besten­falls… Doch sieht man das in der Not? In Krisen­zei­ten? Dann, wenn Unter­stüt­zung dringend und unmit­tel­bar nötig ist? Ich weiß nicht, was wichti­ger oder sinnvol­ler ist, aber ich habe Sehnsucht nach beidem, und ich kenne mich mittler­weile in beidem ganz gut aus. Wieso sollte ich es also nicht mitein­an­der verbin­den? Das Leben ist zu kurz, um noch länger zu zögern…“